Reisebericht
Nr. 7: von liechtitour
Laos
Hanoi, Vietnam, 1. April 2002 (aber kein Aprilscherz!!!)
Sabaidii - Sabai -
Sabaidii !!!
Schoen, dass Ihr das
Geschichtenbuch wiedermal zur Hand nehmt. Diesmal
moechten wir Euch in unser neu entdecktes Velotraumland mitnehmen - Laos.
Es ist wenig groesser als Grossbritanien, hat aber nur 5 Milionen
Einwohner. Im Norden hueglig bis bergig gegen Sueden flacher und trockener
(ausser im Tal des Mekongs, welcher das ganze Land durchfliesst).
Laos - ... wo es noch keine Supermaerkte gibt, aber die Strassenhaendler
an jeder Ecke bereitstehen..., wo das Schieben von alten, knarrenden und
vollbeladenen Schubkarren noch alltaeglich ist..., wo sich Kinder, Huehner
und Schweine noch auf der Strasse tummeln..., wo es noch kein Coca Cola
geschweige denn McDonalds gibt..., wo das Beladen (= Ueberladen) von
Booten, Bussen und Tuk-Tuks noch ein unbeschriebenes Gesetz ist..., wo
das
Fahrrad noch als echtes Transportmittel fuer Mensch, Tier und Waren
dient..., wo die meisten Hauptstrassen noch ungeteert sind..., wo die
Menschen noch ein strahlendes, dich einfangendes Lachen haben..., wo man
fuer 10 schweizer Franken einen so grossen Buendel Kip-Noten erhaelt,
dass
man meint man sei nun Milionaer..., wo man den Vitaminen hinterherrennen
muss, da es nur wenig Fruechte und Gemuese gibt..., wo die wenigen Buss-
und Lastwagenfahrer wie verrueckt aufs Gaspedal treten, da sie noch die
Einzigen auf den Strassen sind..., wo noch Hill Tribes
(Eingeborenenstaemme) leben mit ihren traditionellen Lebensstilen...,
wo
es noch pure Natur gibt mit Taelern, Bergen, Hochplateaus, Ebenen,
Waelder, Reisfelder und Bananenpalmen..., wo es einerseits schon Radio
und
Fernseher in Strohhueten, aber andererseits noch kein fliessendes Wasser
hat..., wo es feine frische Baguettes gibt und man schoene Haeuser im
Kolonialstil sehen kann, beides ein Hinterbleibsel der Franzosen...
MOMENTAN BEFINDEN WIR UNS HIER...
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Unterdessen sind wir in Hanoi, Vietnam angekommen. Das Leben hier ist
wieder ganz anders wie in Laos. Wir wurden durch den gefaehrlichen Verkehr
und die vielen Menschen von unserem "Velotraum Laos" aufgeweckt
und wieder
in die hecktische Welt Suedostasiens katapulltiert. Doch traeumt doch
erst
Mal noch ein wenig mit uns...
BLICK ZURUECK: CHIANG SAEN (NORDTHAILAND) - LAO BAO (LAOS / VIETNAM
GRENZE) 18.02.02 - 15.03.02:
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76 km sind es noch bis zum Grenzort Chiang Khong (Thailand / Laos). Wir
entdecken eine schoene Nebenstrasse alles dem Mekong entlang. Sie fuehrt
uns durch viel Gruen, kleine Doerfer und Tabakplantagen. Wir stellen fest,
wie schon so oft zuvor, dass der Lonely Planet Roadatlas falsche Angaben
macht: Anstatt 50-60 km sind es schlussendlich die erwaehnten 76km und
von
der steilen Huegelkette, die wir ueberqueren mussten, war auf der Karte
nicht mal eine Anhoehe zu erkennen. Trotzdem sind wir gut am Grenzort
angekommen und fanden im SP Guesthous eine schoene, saubere und preiswerte
Unterkunft. Hier koennen wir auch direkt die Tickets fuer die
Faehrueberfahrt ueber den Mekong nach Laos besorgen und diejenigen fuer
die zweitaegige Bootsfahrt auf dem Mekong ins Landesinnere von Laos nach
Luang Prabang. Um unser Laosabenteuer hautnah mitzuerleben, gewaehren
wir
Euch in diesem Reisebericht fuer einmal einen direkten Einblick in unser
Tagebuch:
Mo, 18.02.02 / Chian
Khong - Pakpeng per Boot auf Mekong (Tag 1, 7h
Bootsfahrt)
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Fruehmorgens gehts los! Ausreisestempel einholen, "Faehre" ueber
den
Mekong, die sich als kleines nasses Longtailboat entpuppt (siehe Fotos
auf
der Homepage), Einreisestempel einholen in einem Gebaeude, das wir nie
"gefunden" haetten, wenn wir nicht darauf aufmerksam gemacht
worden
waeren, unkomplizierter Veloverlad auf's Bootsdach und ab gehts ca. um
11.00 Uhr. Wir sind etwa 40 weisse Touristen in unserem Holzkahn und ca.
20 in einem kleineren, das uns dichtauf folgt. Wir sitzen fast alle am
Boden, suchend nach einer angenehmen Position fuer die naechsten sieben
Stunden... doch schon nach einem km beginnt eine Umsiedlungsaktion mitten
auf dem ziehenden Mekong. Das 2. Boot hatte anscheinend einen Motorschaden
und alle mussten nun vom kleinen Kahn in unseren umsteigen. Auch das
gesammte Gepaeck vom Dach wurde auf unseres umgeladen. Der defekte Kahn
wurde dann am Ufer festgebunden und mit insgesammt 68 Leuten an Bord gings
nun flussabwaerts. Transport in Laos, ob mit Boot oder Lastwagen-Bus:
Jeder cm im Quadrat wird ausgenuetzt, egal ob ueberladen oder nicht, egal
ob bequem oder nicht - der Transport ist das wichtige und nicht die Frage
nach dem wie. Der Mekong schleicht sich durch wunderschoene, tiefe
Urwaldtaeler. Da der Wasserstand zur Zeit (Trockenzeit) sehr tief ist,
schauten immer wieder grosse Felsspitzen aus dem Wasser empor und unser
Steuermann suchte gekonnt einen sicheren Weg zwischendurch. Ankunft in
Pakpeng: Chaos! Kaum am Ufer vertaeut, stuerzen sich Dorfkinder auf unser
Gepaeck um mit dem Hinauftragen etwas zu verdienen. Sie koennen kaum
Englisch, aber die Worte "Money und Dollar" ganz gekonnt. Die
20m hohe
Uferboeschung ist sehr steil und schlipfrig. Ich renne unseren vier
Taschen nach, die sich verschiede Kinder geschnappt haben, waehrenddessen
sich Christian um die Velos kuemmert. - Ja, da koennte man manchmal mehr
als zwei Haende brauchen. Bald finden wir ein einfaches Guesthouse und
erholen uns von den geschilderten Strapazen. Wir bezahlen etwa 30000Kip
fuer die Uebernachtung.
Bemerkung zum laotischen Geld: Groesste Note ist die 5000 Kip-Note, dann
2000Kip, 1000Kip und 500Kip. Da Sfr. 1.-- etwa 5400 Kip wert ist, erhaelt
man fuer Sfr. 100.-- also 540'000 Kip. Da die 5000er Note nicht immer
vorhanden ist, kann es sein, dass man fuer Sfr. 100.-- bis zu 200-300
Banknoten erhaelt, die man dann ueberall zu verstauen beginnt, da sie
weder im Portemonaie noch im Bauchgurt oder Hosentaschen Platz finden!
Di, 19.02.02 / Pakpeng
- Muang Houn (54 km)
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Wir entscheiden uns heute Morgen weiter auf dem Landweg zu reisen, obwohl
unser Bootsticket ja bis Luang Prabang gueltg gewesen waere. Wir wollten
dem Touristenstrom etwas entfliehen. Erkundigungen ergeben, dass eine
Strasse Richtung Norden ins Landesinnere nach Udomxai fuehrt. Wir erfahren
auch, dass es unterwegs eine Uebernachtungsmoeglichkeit gibt - also, was
kann uns da noch aufhalten?
Wir befahren die "Dirtroad" (Staub-Schotterstrasse) und kommen
durch Hill
Tribes (Bergvoelker) und Urwald, ueber Huegel und durch Ebenen... oft
ist
es sehr einsam, aber dann in den einfachen Strohhueten-Doerfern kommen
die
Kinder angerannt und von Weitem erkennen sie uns, die "Farangs"
(die
Weissen, oder auch Franzosen, Begriff aus der Kolonialzeit). Sie rufen
es
so laut, dass wir bei Einfahrt in die Doerfer oft 30 - 50 Kinder um oder
hinter uns her rennend hatten, laut "Sabaidii" oder "Farang"
schreiend! Es
kommen nur wenige Weisse hier durch. In Muang Houn finden wir eine
einfache Unterkunft fuer die Nacht. Die Dusche besteht aus einem Trog
gefuellt mit Wasser und einm Schoepfgefaess. Hier treffen wir auf Noah
aus
North Dakota. Auch er ist mit dem Bike unterwegs. Auch Carol aus Scottland
muss hier uebernachten, da ihr Bus nicht mehr weitergefahren ist... wir
erleben einen schoenen und gespraechigen Abend und versuchen ein Essen
zu
bestellen. Man spricht kein Wort englisch...
Mi, 20.02.02 / Muang
Houn - Udomxai (MuangXai) (95 km / 800 Hoehenmeter
(=hm))
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Im Morningmarket beginnt unser Tag auf der Suche nach Foe (Nudelsuppe)
-
erfolgreich, fuer 2000 Kip (40 Rappen) eine Riesenschuessel! Eindeckung
mit Fried Bananas und anderen Reis- und Kokosnusskoestlichkeiten. Fahrt
auf beschwerlicher Schotterstrasse, die Steine teils Kindskopfgross, wir
kommen teilweise nur 6-8 km/h vorwaerts. Es wird ein langer Tag werden.
In
den Hilltribedoerfern geht das selbe Spiel mit "Farang" und
"Sabaidii"
weiter. Manchmal wollen die Kinder uns nur beruehren, manchmal haben sie
Angst und rennen davon, verstecken sich und beobachten uns aus dem Weiten.
Viele Muetter holen ihre Kinder aus den Haeusern um ihnen die "Farangs"
zu
zeigen. Mittagessen in kleinem Holzschuppen; es gibt Gemuessesuppe, d.h.
Gelbe Blumen mit deren Stengel und Blaetter in Huehnersuppe gekocht, dazu
Sticky Rice (=Klebe-Reis: Reis in einem geflochtenen Korb ueber
Wasserdampf 1 h lang gekocht). Das Tal zieht sich langsam auf ueber 900m
hoch. Es ist eine sehr anstrengende und beschwerliche Fahrt. Bei KM 65
Monique's erster Plattfuss am Hinterrad. Christian flickt die Bescherung
souveraen (Vielen Dank). Die letzten KM der Hauptstrasse Nr. 2 vor Udomxai
sind nun ganz neu geteert - dies hat das Leben in den Doerfern sehr
veraendert: Kinder, Huehner und Schweine leben nun gefaehrlicher, wenn
sie
sich auf der Strasse tummeln, denn der neue Belag laesst die wenigen
Fahrzeuge viel schneller durch das belebte Dorf flitzen. Die Strasse
trennt nun die eine von der anderen Dorfhaelfte und der harte Belagt kommt
den barfussgehenden Lastentraegern auch nicht gerade entgegen. Bei
beginnender Dunkelheit treffen wir in Udomxai (Muang Xai) ein. Da es hier
im Norden kuehler ist, sind wir froh eine warme Dusche nehmen zu koennen.
Hier bezahlen wir 35000 Kip (Fr. 6.--) fuer ein Zimmer mit Bad.
DO, 21.02.02 / Udomxai
- Pak Mong (85 km / 1300 hm)
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Wir sind hier in Udomxai nur noch 83km von der chinesischen Grenze
entfernt - eine lockere Tagestour! Christian kitzelt es, nur schon beim
Gedanken mit dem Velo in China einzufahren, in den Kniekehlen! Aber wir
haben noch kein Visa. Deshalb ist die suedliche Richtung unser Wegweiser.
Die Strecke steigt schon bald tuechtig und stetig an. Obwohl die Strasse
teilweise geteert war, hat sie viele grosse Schlagloecher. 15km bergauf
durch kleine Doerfer und Urwald. Nur wenig Fahrzeuge (zu Bussen umgebaute
Lastwagen und echte Lastwagen - ca. alle 15 Minuten einer) begenen uns
auf
der Hauptverbindungsstrasse Nr. 1 zwischen Vientiane (Hauptstadt Laos)
und
China. Privatfahrzeuge gibt es hier eigentlich noch nicht; nur Motorroller
in Staedten und natuerlich Velos v.a. fuer die Schueler. Auch Telefone,
geschweige den Handys gibt es hier noch nicht. "Die Kinder von hier
wissen
noch nicht was ein Telefon ist - unsere wissen es bald nicht mehr...".
Kleine Abfahrt und schon wieder ein Aufstieg auf 1200m. Rassante Abfahrt
auf (leider) 700m, um dann wieder einen langen huegeligen, aber
wunderschoenen Aufstieg auf 1300m in Angriff zu nehmen. Wir kommen wieder
durch die verschiedensten Hill Tribe-Doerfer. Das Verhalten in den
verschiedenen Doefern ist uns gegenueber ganz unterschiedlich: In
einzelnen Siedlungen sehen uns die Leute eher feindlich oder muerrisch
an,
in den meisten Doefern aber werden wir durch das Lachen, Rufen und
Begruessen der Einwohner ermutigt... Unterwegs stossen wir auf Jaeger
mit
Gewehren, Messern, Steinschleudern und Armbruesten. Hier wird alles
gejagt, was sich im Busch bewegt. Wir sahen kleine durchspiesste farbige
Papageien und Voegel, sowie Luchse, Mehrkatzen, Ratten usw., welche an
den
Daechern der Strohhuetten (zum Verkauf) aufgehaengt waren. Es ist uns
aufgefallen, dass man in der Umgebung von Siedlungen viel weniger wilde
Tiere sieht oder Vogelgezwitscher hoert - die Laoten essen einfach ALLES!
Die Sonne stand schon tief, als wir uns an die 25km Abfahrt wagten. Bei
Dunkelheit kammen wir durch die letzten kleinen Doerfer vor Pak Mong.
Dies
war nicht ungefaehrlich, da es hier noch keinen Strom hat und die wenigen
entfachten Feuer entlang der Strasse waren zu klein um die Fahrbahn zu
erhellen, wo sich Huehner, Schweinefamilien und natuerlich Kinder,
tummelten. Aber auch jetzt erkannten uns die Kinder von Weitem und schrien
aus dem Dunkeln mit lautem Lachen "Farang" - "Sabaidii"!
Das Nest Pak Mong
besteht aus einer T-Kreuzung (sogar mit kleinem Wegweiser!) wo sich die
Strasse 1 mit der 13 trifft. Es hat 3 kleine Gaesthouses - very basic!
Aber dafuer ganz feinen Lao-Food, Tee und Kaffee. Wir uebernachten im
nicht zu empfehlenden zweistoeckigen, chinesischem Guesthouse fuer 25000
Kip ;-(
FR, 22.02.02 / Pak
Mong - Luang Prabang (112 km / 250 hm)
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Eine lange Etappe steht uns bevor, aber dafuer folgt sie relativ flach
einem Flusstal. Die Strecke ist tip top geteert. Im Morgengrauen fahren
wir los umgeben von hunderten von Kindern zu Fuss oder auf dem Velo. Sie
befinden sich auf ihrem bis zu mehreren Kilometern langen Schulweg. d.h.
Kilometerlanges "Sabaidii" :-))). Uebrigens: Ein Radlersprichwort
besagt,
dass Du nie mit beiden Haenden am Lenker durch ein laotisches Dorf fahren
wirst. Eher winkst Du gleich mit beiden Haenden auf alle Seiten.
Unsere Verpflegung fuer unterwegs ist wiedermal "Sticky Rice",
da zwischen
Pak Mong und Luang Prabang nicht gross moeglich ist zu essen. Wir sollten
vor 16.00 Uhr in Luang Prabang ankommen, denn danach kommen die Touristen
mit dem Boot auf dem Mekong an; die Suche nach einem Guesthouse koennte
schwierig werden. Um 16.30 Uhr sind wir da und die Touristen auch. Aber
wir finden mit den Velos trotzdem ein kleines nettes Guesthouse mit
Courtyard (45000Kip). Wir gehen am Abend zu einem indischen Restaurant.
Guter Food - aber wir sind uns kein Fleisch mehr gewoehnt und es liegt
uns
schwer auf.
SA, 23.02.02 - MO
25.02.02 / Ruhetage in Luang Prabang
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Auschlafen, Fruehstuecken mit Baguettes, Jam + Butter (seit Europa nicht
mehr gegessen; gibt es hier zumindest in den groesseren Orten dank den
franzoesichen Kolonialherren). 7 km lange "Stadtrundfahrt" mit
Velo zu den
verschiedenen wunderschoenen alten Wats (Tempel). Sie sind 200-300 Jahre
alt. Viele wurden bei den verschiedenen Kriegen niedergebrannt und
zerstoert. Sie sind alle aus Holz gebaut und haben wunderschoene goldige
Verzierungen auf rotem Untergrund. Die Aussenwaende weisen oft gemalte
Bilder aus dem Leben Buddhas auf - so wie bei uns in den Kirchen manchmal
Szenen aus der Bibel vorzufinden sind. Auch entwarfen sie wunderschoene
Spiegelmosaike die ganze Geschichten erzaehlen - Kunstwerke aus
asiatischer Hand! Der Hauptstrasse entlang sind auf jeder Seite je eine
Haeuserzeile im franz. Kolonialstil: weiss bemalt mit Verandas und kleinen
Restaurants - huebsch aber teilweise auch sehr touristisch. Der Mekong
ist
auch hier schon recht breit aber Kinder lassen sich auf grossen
Lastwagenpneus von einem Nebenfluss hineintreiben und verschwinden vom
Mekong getragen als kleine Punkte aus unseren Augen. Sonnenuntergang ueber
dem Mekong - als grosse rotgoldige klarabgegrenzte Kugel versinkt sie
hinter dem Ufer...
Wir geniessen es wieder einfach und fleischlos zu essen und verschlingen
Gemuese-Reis/Nudeln in einem Lao-Restaurant... Hier gibt es uebrigens
wieder superfeine Fruitshakes und Juices!
DI, 26.02.02 Luang
Prabang - Kiou Ka Cham (80 km / 2000 hm / 7,5 Stunden
im Sattel)
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Mit einer Banane und einem Gebaeck im Bauch fahren wir gegen 05.45 Uhr
los
- die Nudelsuppen (Foe) waren noch nicht vorbereitet... Nach 20km
erreichen wir Xiang Ngeun, wo wir unsere staerkende Nahrung erhalten.
Es
wird ein anstrengender Tag: Wir muessen noch 2 grosse Anstiege zu 700
und
1100 Hoehenmetern ueberwinden. Die Sonne scheint und es ist Mittags bis
zu
40 Grad heiss. Alle 1-2 Stunden machen wir Sticky Rice/Bananen-Stop um
unsere "Motoren" zu fuettern. Wir radeln fast ausschliesslich
durch
bewaldete Huegel und Berge. Man hat uns gesagt, dass es in Kiou Ka Cham,
welches auf 1400m liegt eine Moeglichkeit gaebe in einem Restaurant oder
einer Schule zu uebernachten. Ansonsten haetten wir 130km mit ca. 3000
Hoehenmetern bis zum naechsten Hotel zuruecklegen muessen. Wir klopften
also bei unserer Ankunft bei einem Restaurant an und bald hatten wir unser
eigenes kleines Zimmerchen mit Strohdach und Bambuswaenden und zwei
einfachen Matrazen am Boden bei einer Familie im Haus. Fuer 10000 Kip
je
Person. Das "WC" war 20 m ausserhalb dem Haus; Duschmoeglichkeit
gab es
keine, da es ausserhalb der Staedte in Laos meist kein fliessendes Wasser
gibt. Aber wir hatten eine Unterkunft, so wie die Lao eben Leben - was
wollten wir mehr? Im Dunkeln schlendern wir noch durchs Dorf und erleben
ein wenig vom Nachtleben. Jedes Huettchen hat einen Feuerplatz am Boden.
Moebel gibt es keine, das Leben findet Tagsueber draussen oder eben auf
dem Boden statt. Dieser Ort hat schon Elektrizitaet. Es ist Lustig, wie
sogar in manchen Strohbambushuetten ein Fernseher laeuft. Sonst hat es
aber nichts drinnen, ausser Strohmatten in einer Ecke zum Schlafen.
MI, 27.02.02 Kiou
Ka Cham - Kasi (96 km / 1370 hm / 7 Stunden im Sattel)
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Auch heute sind alle Berge wieder vom Dunst umhuellt. Er mischt sich mit
dem Rauch der angefochtenen Waldbraende (Brandrodung - typische
Kultivationsform gewisser Bergstaemme) und verhindert uns die klare
Fernsicht. Abfahrt und Aufstieg wechseln sich ab und die Hoehenmeter
zaehlen sich. Um 13.00 Uhr sind wir schon bei der Strassenkreuzung der
Nr.7 und 13 auf ca. 1450m angekommen. Auf Anrat anderer Radler, die wir
unabhaengig in Laos getroffen hatten, sei das Guesthouse hier sehr
schmutzig und so haben wir hier nur eine grosse Foe (anderes gibt es auf
dem Land normalerweise nicht) gegessen und sind dann die restlichen 50km
noch nach Kasi gefahren. Dabei genossen wir eine 15km lange Abfahrt am
Stueck! In Kasi uebernachten wir im saubersten Zimmer, welches wir auf
unserer ganzen Reise je hatten und das fuer 30000 KIP = 5 SFr. Hut ab
Laos!
Uebrigens: Die Strasse von Luang Prabang nach Kasi, wurde bis vor 4 Jahren
von fast keinem Reisenden benuetzt, da Hilltribe-Guerillias Ueberfaelle
veruebten. Als die Strasse dann geteert wurde, liessen auch die
Ueberfaelle (v.a. auf Busse) nach, da die Fahrt schneller wurde. In
einigen Reisefuehren wird aber teilweise immer noch vor Einzelreisen
gewarnt und der Konvoi vorgeschlagen. Wir haben von dieser Gefahr aber
nichts gemerkt!
DO, 28.02.02 Kasi
- Vang Vieng (60 km)
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Einfach Tagesroute durch ein schoenes kleines Tal hoch und dann in eine
Ebene runter mit Reis- und Gemuesefeldern. Die Kalksteinberge ringsherum
ragen wie Gugelhoepfe in den dunstig, rotgelben Himmel hinein, wobei sich
die rote Sonne tief ueber den Berggipfeln verneigt. (Guesthouse fuer 35000
Kip)
FR, 01.03.02 Vang
Vieng - Na Nam (108 km)
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Nach einer grossen Portion Gemuesereis mit Spiegelei und Fruechteteller
mit Yoghurt (letzteres typisch fuer einen Touristenort) verlassen wir
Vang
Vieng erst gegen 8.30 Uhr. Die Landschaft wird flacher und wir lassen
die
hohen Berge hinter uns... Zum Schluss gibt es aber noch einen deftigen
Aufstieg zum Stausee Ang Nam Ngum hoch, wo wir in einem Bungalow
(30000Kip) uebernachten koennen. Es trifft noch eine Gruppe von Radfahrern
ein. 2 Hollaender und 1 Australier. Esther und Jeroen haben in Herisau
gewohnt und sind jetzt fuer 2-4 Jahre per Rad unterwegs. Es findet, wie
jedesmal wenn man andere Radler trifft, ein reger Informationsaustausch
statt!!! Der Stausee ist uebrigens im 1971 erstellt worden, wobei 250
Quadratkilometer Urwald geflutet wurden.
SA, 02.03.02 Na Nam
- Vientiane (96 km)
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Wir starten den Tag ohne waehrschaftess Fruehstueck und sind froh, als
wir
nach 20km fahrt mit kleinem Pass eine Foe essen koennen. Ohne Reis im
Bauch bekommen wir einfach nicht den richtigen "Sprutz" und
zudem haben
wir die ganze Zeit Gegenwind. Als Staerkung zwischendurch gibt es
frischgepressten Zuckerrohrsaft - eine Energiebombe und erst noch
erfrischend. Aber es ist immer noch kein Reis aufzutreiben. Endlich fahren
wir beim Patuxai, dem "Arc de Triumphe" von Vientiane, vorbei
in die Stadt
hinein - wir habens und sind geschafft. Die hinter uns gelassene Bergkette
ist wahrscheinlich sowas wie der Gotthard bei uns - seit der Ueberquerung
ist es wieder schwuelheiss und feucht. Vientiane und Umgebung hat nun
wieder Verkehr, sogar Privatautos. Wir mussten uns zuerst wieder daran
gewohnen, nicht die ganze Strasse fuer uns zu haben. Es gibt hier sogar
Ampeln. Die Hotelsuche war etwas schwieriger; die Preise sind hier in
der
Hauptstadt hoeher als anderswo in Laos und viele Unterkuenfte waren auch
schon voll. Hier treffen wir auch wieder auf Edith und Andreas aus
Steinhausen, die seit 3 Monaten mit dem Rucksack in Asien unterwegs sind
und die wir in Luang Prabang schon getroffen hatten. Wir verbringen einen
gemuetlichen Abend in einem Laos-Restaurant auf dem boden sitzend, feine
Spezialitaeten geniessend...
SO, 03.03.02 - DI
05.03.02 / Ruhetage in Vientiane
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Wir geniessen es wieder ausschlafen zu koennen, verschiedene Menues zu
testen und kulturelle Ausfluege in der Stadt zu unternehmen. Beim
Immigration-Office versuchen wir unsere Visumsverlaengerung zu beantragen.
Da wir aber eine Verlaengerung um 10 Tage brauchen, schickt uns der Beamte
zu einem Reisebuero. Er koenne nur Verlaengerungen von 2-3 Tagen (1
US$/Tag) ausstellen. Nachdem wir es bei verschiedenen Reisebueros (Preise
varierten bis zu 3 US$/Tag und mehreren Tagen Wartefrist) erfolgslos
versucht haben, konnten wir dann die Verlaengerung ueber ein Guesthouse
fuer 2US$/Tag innert kuerzester Zeit erledigen lassen. Dieses Guesthouse
gefiel uns dann auch besser als unser Hotel. Zudem war es auch nur halb
so
teuer (5 US$ statt 10 US$), dafuer aber doppelt so sauber... so stand
einem Umzug nichts mehr im Wege...
Wir besteigen den "Arc de Triumphe" von Vientiane und besichtigen
verschiedene interessante Tempel wie das Wat Si Saket und den Ha Pha Kaew
und erkunden auch die Nahe Umgebung (Mekongufer) mit dem Velo. In einem
Internetcafe treffen wir (echt, nicht virtuell) auf Sophie und Youseph
aus
Lausanne. Sie sind auch 1 Jahr mit dem Fahrrad unterwegs und haben in
Laos
genau die umgekehrte Route wie wir unter die Raeder genommen. Wir tauschen
bei einem lustigen Knabberabend wertvolle Informationen ueber Route und
Uebernachtungsmoeglichkeiten aus. C'etait tres interessant avec vous
deux!!!
MI 06.03.02 Vientiane
- Ban Thabok via Friendshipbridge (115 km)
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Bei der Friendshipbridge und dem Buddhapark Xieng Khuan vorbei gelangen
wir nach 60km wieder auf die Hauptstrasse Nr. 13, welche von Vientiane
nach Savannaketh fuehrt. 20km davon pedalten wir auf trockener
Staubstrasse - Mund und Nase mit Schutz abgedeckt. Wie das aussieht kann
man auf unserer Fotoseite sehen! Drei Jungen liefern uns ein Rennen in
diesem Staub und schliessen mit ihren Rostbennen nicht schlecht ab...
Starker Gegenwind am Nachmittag. Guesthouse von aussen modern, aber im
Innern weniger sauber gehalten. Eindruecke vom Tag: Schubkarren auf
Strasse dient zum Transport von Material, Gemuese, Kindern, ja ganzen
Haushaltungen... Auf Hauptstrassen nur Busse, einige Lastwagen,
handgesteuerte Traktoren und wenige Pick-Up's, keine PW's. (Anmerkung:
Distanz von Vientiane nach Ban Thabok direkt auf der Strasse Nr. 13: 95km)
DO 07.03.02 Ban Thabok
- Pakkading (96 km)
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Kein Khao Pak (Gemuesereis) nur Foe (Nudelsuppe) und Stickyrice zum
Fruehstueck. Letzteres und Bananen mit auf den Weg. Es ist relativ flach
und die Sonne bleibt auch heute hinter den Wolken... Mittagessen nach
50km
in Paksan: Riesenschuessel Reis, gruenes gekochtes Gemuese und Suppe fuer
15000 Kip. Wieder Gegenwind. Um 16.30 Uhr haben wir im einzigen Guesthouse
fuer 20000Kip eingecheckt und unsere Velos erhalten endlich eine Dusche
und eine Oelung. Wir entdecken eine kleine Englischklasse in einem Raum
(7
Kinder, 10-15 Jahre alt). Sie benutzen die Chance um mit uns waehrend
einer halben Stunde ihr Englisch zu praktizieren - Smalltalk. Grosser
Regenguss mit Gewitter und die Temperatur sinkt auf 17 Grad.
Brrrrrr...Christian zieht zum ersten mal seit Griechenland seine Gore
Tex-Jacke wieder an. Hier werden um 21.00 Uhr die Stromgeneratoren
abgestellt = Nachtruhe.
FR 08.03.02 Pakkading
- Tha Khaek (152 km / 400 hm / 8,5 Stunden im
Sattel)
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Oje! Gerade heute verschlafen wir und beim Fruehstueck muss erst noch
Kabis auf dem Markt geholt werden... so fuhren wir erst um 7.30 Uhr ab.
Felder, Huegel und Waelder wechseln sich ab. Zur Linken begleitet uns
eine
bewaldete Bergkette - es ist wie zwischen Biel und Solothurn dem Jura
entlang. Nach 50km kommen wir an die T-Kreuzung in Nanthone. Christian
denkt wiedermal an Planaenderung - schon gleich hier nach Vietnam rueber
-
aber schlussendlich gehts doch Richtung Sueden weiter. Nach weiteren 50km
in Hin Bun ist Nudelsuppe mit Stickyrice angesagt. Jetzt folgen die
haertesten Kilometer, die auch noch recht wellig werden. Christian wird
fast von einem Lastwagen gerammt, da Bus und LKW sich genau auf unserer
Hoehe kreuzten, Christian dies nicht bemerkte und als Schwaecherer nicht
zur Seite wich. Die letzten 15km schleppen wir uns nur noch so vorwaerts,
den Hintern von einer Sattelseite zur anderen wechselnd. Wir fanden die
schoene Travel-Lodge fuer 40000Kip und verbrachten den Abend mit dem
deutschen Radler Hans aus Deutschland, der schon 50000 Radkilometer in
Asien zurueckgelegt hatte.
SA 09.03.02 Ruhetag
in Tha Khaek
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Das Leben hier ist noch sehr einfach. Markt: Eine Frau sitzt auf einem
Holzbrett und haelt 3 Ratten (tot mit Fell) in der Hand zum Verkauf
bereit. Papageien in Kaefigen, Fische in Wasserbecken bewegen sich wild,
eine Sau liegt mit zusammengebundenen Beinen schweratmend auf dem Boden
auf ihren Kaeufer "wartend". Viel Gemuese, wie Blumen, Wiesenkraeutern,
Gurken und fuer uns unbekanntes... Fruechte gibt es nur sehr wenige. Wir
ergatern aber eine frische Kokosnuss!
In Tha Khaek, welches direkt am Mekong liegt, gibt es noch ein paar gut
erhaltene Kolonialbauten der Franzosen. Wir treffen Chris aus England,
welcher mit dem Rad nach Australien unterwegs ist.
SO 10.03.02 Tha Khaek
- Seno (99 km)
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In 5,5 h sind wir teils mit Gegenwind, teils mit Rueckenwind im Nu an
der
Kreuzung in Seno (Xeno) angekommen. Die Landschaft hat sich hier zur
Grass- und Buschsteppe verwandelt. Sie leuchtet in der Sonne goldig.
Leider wueten auch hier viele Buschbraende. Die wenigen grossen Baeume
werden auch hier samt allem andern niedergebrannt. Schoenes Guesthouse
an
der Strasse Nr. 9 fuer 40000Kip. Abendessen bei Duong und Familie (6
Kinder: 6 Mt. - 20 Jahre alt) in einem kleinen Strassen-Restaurant. Wir
finden mit Haenden und Fuessen heraus, dass Duong's zwei Schwestern bei
Luzern leben und sie selbst sogar auch schon einmal dort war. Wir schauen
die Fotos an!
MO 11.03.02 Seno -
Dong Hene (40 km)
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Wir nehmens gemuetlich. Leichte Tour auf groesstenteils neuer Strasse,
ausser 10km Schotterpiste. Kinder auf ihrem Schulweg begleiten uns mit
ihren Raedern, lachen und winken. Wir finden das Government-Guesthouse
in
Dong Hene wie von Mr. Pumpy beschrieben mitten im Dorf beim hohen
Telekommunikationsmasten. Da das Buschtelefon sehr schnell funktionierte
kommt uns schon eine junge Frau mit dem Schluessel entgegen. Das Gebaeude
ist sehr einfach, verstaubt und schmutzig, aber fuer uns OK und wir freuen
uns hier auf der Veranda zu hoeckeln und zu lesen und dabei den Ziegen
und
Huehnern zuzuschauen - friedlich!
DI 12.03.02 Dong Hene
- Muang Phin (96 km)
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Bei Sonnenaufgang um 6.30 Uhr gehts weiter. Die kleinen Huettendoerfer
an
der Strasse werden einfacher - die Armut nimmt noch zu, was an der
Behausung und Kleidung gut sichtbar wird. Auch wird das Angebot der
"Strassenkiosks" spaehrlicher... Da die Strasse Nr. 9 neu gemacht
wird,
koennen wir die ersten 39km auf superneuem Asphalt, noch fast unbefahren,
vorwaertsfetzen. Nur der stehte Ostwind, der von Vietnam rueberblaesst,
nagt an unseren Kraeften. Nach dem "z'Morgaehalt" (Ratet mal
was!
Natuerlich Foe und Sticky Rice) in Muang Phalan (die Dinosaurierspuren
haben wir im Flusslauf aufgestoebert) gings dann aber holpriger weiter,
da
die Strasse ab hier noch im Originalzustand verlaeuft. Bei KM92 gabs ein
Gruppenfoto mit den Vermessern der neuen Strasse zur Feier von unseren
6'000km. Ganz verstaubt treffen wir in Muang Phin ein und nehmen das erste
Guesthouse fuer 30000Kip; einfach und mittelmaessig sauber...
MI 13.03.02 Muang
Phin - Sepon (35 km)
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Vor unserer Abfahrt um 8.00 Uhr schauen wir uns noch den verrosteten
amerikanischen Helikopter an, der hier 1969 mitten im Ort abgestuerzt
ist.
Obwohl nur 35km nimmt uns die Fahrt in Anspruch. Die Strasse wird immer
schlechter und v.a. staubiger; teilweise Zentimetertief! Entlang des Weges
und dann auch in Sepon sehen wir viele Kriegsueberbleibsel, wie z.B. halbe
Bombenhuellen (als Blumenkistli benutzt) oder grosse Bombenkrater. 10
km
oestlich von hier verlaeuft der bekannt Ho Chi Minh-Pfad in
nord-suedlicher Richtung. Auf diesem Netzwerk von Pfaden und Strassen
wurden waehrend beiden Vietnamkriegen (Franzoesicher Krieg in den 50igern
und Amerikanischer Krieg von 1963-75) wie auf einer Ameisenstrasse
tonnenweise Material und Truppen vom Norden in den Sueden verschoben.
Mehr
als 600'000 Personen der NVA (Nord Vietnamese Army) und 500'000 Tonnen
Material (auseinandergenomene Panzer, Waffen und Lastwagen) wurden alleine
in den Jahren 66-71 zur Unterstuezung der Nordvietnamesischen Guerillia
in
Suedvietnam hier im Geheimen durchgeschleust. Sepon wurde wie viele andere
Orte im Osten von Laos vollkommen zerstoert. Laos ist gemessen an der
Bevoelkerung das am meisten bombardierte Land auf Erden in der ganzen
Kriegsgeschichte. Hier wurden viel mehr Bomben abgeworfen als z.B. im
2.
Weltkrieg ueber Deutschland. Heute durch diese Landstriche zu radeln,
wo
vor nicht einmal 30 Jahren ein heftiger Krieg wuetete stimmt einem schon
sehr betroffen und nachdenklich.
In diesem Teil von Laos gibt es weder Telefon noch fliessend Wasser. Die
Distrikthauptorte, wo wir die letzten vier Naechte verbrachten sind meist
sehr kleine Strassenzeilenorte. Sepon z.B. hat erst seit einem Jahr Strom.
Wie allabendlich versinkt die Sonne als rote Kugel im Westen und genau
so
wird sie am Morgen im Osten wieder aufgehen.
DO 14.03.02 Sepon
- Daen Sawan (Grenzort Laos/Vietnam) (45 km)
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Jeder versicherte uns, dass die Strasse noch schlechter werden wuerde;
und
so war es auch. Von der durchloecherten Asphaltstrasse, ueber
Geroellstrecken und Sandpisten pedalten wir mit durchschnittlich 12
Stundenkilometer durch die gruener werdende Gegend. Entlang der Strasse
entdeckten wir wieder viele Bombenkrater. In Ban Dong haben wir einen
verrosteten US-Panzer gefunden, der ausserhalb des Dorfes "steckenblieb".
Auch hier liegen noch viele Bombenhuellen herum, oft groesser als ein
erwachsener Mensch. Es fallen uns vermehrt "Halbasiaten" auf,
die
wahrscheinlich ein US-Soldat als Vater haben; alle so in unserem Alter...
Oft sehen wir am Strassenrand Warnschilder mit einer Bombe darauf
gezeichnet und UXO (Unexploded Ordnance=Blindgaenger) darauf geschrieben.
Als wir etwa um 14.00 Uhr im laotischen Grenzort Daen Sawan eintreffen,
gefaellt es Christian so gut (Laos-Verlassstimmung bzw.
Vor-Grenzuebertrittsstimmung), dass wir uns entscheiden noch eine Nacht
hier zu verbringen. Unser Laosvisum laeuft eh erst morgen ab - so koennen
wir uns in Ruhe von unserem Veloland Laos verabschieden! Auch Laos
verabschiedete sich ganz typisch von uns: Seit es hier Strom gibt,
entdeckten die Laoten auch die Musik per Boxen (so gross wie ein Mensch).
Sie lassen dann diese Musik bis oft spaet in die Nacht hinein droehnen.
Da
hoert jedes dritte Haus was anderes, das ergab dann "die Strassenmusik".
Ja, und so haben sie auch heute mit Karaoke laut "musiziert"...
FR 15.03.02 Daen Sawan
- Grenzposten Vietnam (1 km)
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Wir sitzen am Morgen vor dem Guesthouse 5 m von der Strasse entfernt.
Bei
jedem Fahrzeug (Lastwagen, Bus) hebt sich eine riesengrosse Staubwolke
in
die Luft. Auf unseren Stuehlen und Tischen hat sich bereits wieder eine
braune Schicht abgesetzt. Die Menschen hier tragen sogar Staubmasken nur
um entlang der Strasse zu laufen... Bevor wir ganz verstauben, machen
wir
uns also auf, um auf der anderen Seite der Grenze, die besseren
vietnamesichen Strassen zu entdecken.
BLICK NACH VORN...
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Nach der Grenzueberquerung wollen wir durch die fruehere DMZ
(Demilitarisierte Zone) runter ans suedchinesische Meer radeln. Unser
naechstes Ziel soll Hanoi sein... Doch davon das naechste mal mehr!!!
FUER DIE, DIE ES GANZ
GENAU WISSEN WOLLEN...
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Nachfolgend noch einige Daten und Fakten von der Etappe Laos (18.02.02
-
15.03.02):
Reiseroute und Daten:
Chian Khong - Pakpeng per Boot auf Mekong (7h Bootsfahrt)
54 km Pakpeng - Muang Houn (54 km)
95 km Muang Houn - Udomxai (800 Hoehenmeter (hm))
85 km Udomxai - Pak Mong (1300 hm)
112 km Pak Mong - Luang Prabang (250 hm)
3 Ruhetage in Luang Prabang
80 km Luang Prabang - Kiou Ka Cham (2000 hm / 7,5 Stunden im Sattel))
96 km Kiou Ka Cham - Kasi (1370 hm / 7 Stunden im Sattel))
60 km Kasi - Vang Vieng
108 km Vang Vieng - Na Nam
96 km Na Nam - Vientiane
3 Ruhetage in Vientiane
115 km Vientiane - Ban Thabok via Friendshipbridge
96 km Ban Thabok - Pakkading
152 km Pakkading - Tha Khaek (400 hm / 8,5 Stunden im Sattel)
1 Ruhetag in Tha Khaek
99 km Tha Khaek - Seno
40 km Seno - Dong Hene
96 km Dong Hene - Muang Phin
35 km Muang Phin - Sepon
45 km Sepon - Daen Sawan (Grenze Laos/Vietnam)
Total in Laos: 1500
km
Total insgesamt: 6100 km
Hoehenmeter in Laos:
9700 m
Hoehenmeter insgesamt: 30200 m
Anzahl gefahrene Tage:
17 Tage
Anzahl restliche Tage: 8 Tage
Pannen:
Plattfuesse: nur noch 3 zu 2 fuer Christian (Monique hat in Laos mit 2
Plattfuessen aufgeholt)
Speichenbrueche: 1 an Christian's Hinterrad in Thailand (also nichts
neues...)
--> ansonsten keine nennenswerte Fahrrad-Stoerungen!
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Die Fotos von Laos
sollten ab ca. Mitte April auf unserer Homepage sein!
Wir sind selber sehr darauf gespannt!!!
Herzlichen Dank fuer
all Eure Mails, Gaestebucheintraege und sonstiges
Teilhaben an unserer Reise!!! Wir freuen uns jedesmal riesig etwas von
jemandem von Euch zu hoeren!!! Manchmal haben wir schon ein wenig Heimweh
nach Euch allen!
Und naterlich auch
ganz herzlichen Dank fuer all Eure Geburtstagswuensche
zu meinem Geburi am 29.03.!!!
Ein grosses und lautes
SABAIDII an Euch FARANGS zu Hause!!!
Christian und Monique
Mail: liechtitour@yahoo.com
Fax: 0049-2561-959-216812
Web: www.travel.to/liechtitour
PS: Falls jemand diesen
E-Mail-Reisebericht an seine Adresse nicht mehr
will, kann man uns dies problemlos kurz per Mail mitteilen.
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